Kanarien-Anschaffung
Text: Andrea Sax, Wermelskirchen
Du bist entschlossen, einen Kanarienvogel bei Dir aufzunehmen?
Wenn Du ein paar Dinge beachtest, wirst Du sehr lange Freude an dem hübschen Sänger haben. Sicherlich stellen sich schon zu Beginn ein paar Fragen, die ich hier gern beantworten möchte.
Einzel- oder Paarhaltung?
Ob man Kanarienvögel allein oder besser zu zweit halten soll, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Grundsätzlich sind Kanarienvögel Schwarmtiere, die in der Brutzeit Reviere bilden und dann gegenüber Artgenossen sehr aggressive werden. Es ist interessanter, ein Pärchen zu beobachten als einen einsamen Alleinvogel daheim zu pflegen. 2 Hähne (ja, so heißen die Kanarienmänner) sollten allerdings nicht zusammen gehalten werden, das gibt spätestens im Frühling mächtig Streit. Optimal ist da sicher die Paarhaltung -> zwar hält sich hartnäckig das Gerücht, der Hahn würde nicht mehr singen, wenn er eine Henne hat; das kann ich so aber nicht bestätigen. Wichtig bei der Paarhaltung: Im Frühling will und wird die Henne brüten. Wer keinen Nachwuchs will (siehe hierzu das Thema » ZUCHT) kann das einfach durch den Austausch der Kanarieneier gegen Plastik-Imitate verhindern. So kann man das gesamte Balz- und Brutverhalten unbekümmert beobachten ohne sich Sorgen um die Vermittlung der Kanarienjungen zu machen.
Platzanforderung.
Um dem Tier und auch sich selbst das größtmögliche Vergnügen zu bereiten, sind bestimmte Mindestanforderungen an die Käfigausstattung unabdingbar (siehe hierzu » KANARIENKÄFIG). Damit ist es aber noch nicht getan; zur Gesunderhaltung unseres gefiederten Mitbewohners benötigt dieser ausreichend Freiflug, was durchaus auch mit einer gewissen Toleranz seitens des Halters verbunden ist. Vögel benutzen definitiv keine Toilette und man muss nach dem Freiflug die kleinen Hinterlassenschaften entfernen. Außerdem kennen sie gegenüber Zimmerpflanzen keine Gnade. Kanarien lieben Grünfutter und werden sich auf alles stürzen, was in Flugreichweite wächst. Sehr zum Leidwesen des Pflanzenliebhabers und manchmal auch zum Leidwesen des Kanarienvogels, denn die meisten Zimmerpflanzen sind höchst giftig!
Urlaubsvertretung?
Optimal ist natürlich der Vogelsitter im Haus. So dass der kleine Federkerl nicht durch die Gegend getragen werden muss, sondern im Haus bzw. in der Wohnung verbleiben kann. Mit einer entsprechenden Fütterungs- und Säuberungsanleitung findet sich oft eine liebe Nachbarin oder ein netter Nachbar, der für eine Weile die Versorgung übernimmt. Sollte das nicht möglich sein, muss in jedem Falle vor dem Kauf sichergestellt werden, wo der Vogel seine Ferien verbringen darf. Manchmal bieten auch die Züchter eine entsprechende Dienstleistung gegen ein kleines Entgelt an.
Konntest Du Dich mit den wichtigsten Punkten anfreunden? Dann steht der Anschaffung eines hübschen kleinen Sängers wohl nichts mehr im Wege.